Enfach ausgedrückt: Ein PC-Umschalter. Natürlich auf für Notebooks und Docking-Stationen.
Somit ist der KVM-Switch ein elektronischer Bediener-Umschalter (Konsolen-Umschalter) für Tastatur, Maus, Monitor(e), ggf. Audio und USB für Endgeräte an mehrere Rechner.
Mit einem KVM-Switch schalten Sie die am KVM-Switch angeschlossene Bedienkonsole(n) zu einem der am KVM-Switch angeschlossenen Rechner.
Der KVM-Switch spart somit überflüssige Bedienplätze ein, wenn ein Bediener mehrere Rechner bedienen/steuern soll. Das spart Platz und erhöht die Produktivität.
Wie funktioniert ein KVM-Switch?
Die Arbeitsplatz-Bedienkonsole wird mit deren Kabeln an den KVM-Switch angeschlossen. Vom KVM-Switch werden die zur Bedienkonsole identischen Interfaces auch zu jedem Rechner angeschlossen. Ein moderner und hochwertiger KVM-Switch emuliert. Das bedeutet, das er allen angeschlossenen Rechnern eine „verbundene“ Bedienkonsole vortäuscht. Das ist notwendig, damit die Bildschirmauflösungen auch immer stimmen; selbst, wenn gleichzeitig oder im Hintergrund gebootet wird. Und natürlich auch, wenn man nach dem Umschalten zu einem anderen Rechner und beim zurück schalten immer die korrekten Auflösungen hat und die Anwendungen noch dort so dargestellt werden, wo und wie diese vor dem Schaltvorgang angezeigt wurden.
Unterschiede mit der Emulation und Handhabung der USB-Tastatur/Maus:
Aktuell und preiswert: Eine USB 3.0 Umschaltung per Kabelfernbedienung
Hier kann man die Bedienung des anderen Rechners einfach per Knopfdruck wechseln. Da hier keine Tastatur/Maus-Emulation gegeben ist, buchen sich Tastatur/Maus bei jedem Schaltvorgang aus/ein. Das macht aber nichts. Ganz im Gegentail: Dadurch werden alle Sonderfunktionen und Protokolle einer jeglichen Tastatur und Maus unterstützt, was bei einer USB-Emulation nicht möglich ist. Aber ohne Emulation kann man auch nicht per Hotkey (Tastenfolge an der Tastatur) umschalten. Das Umbuchen der Tastatur/Maus und ggf. weiteren USB-Geräten dauert nur 1-2 Sekunden. Da das Bild nach einem Schaltvorgang mit einem KVM-Switch sowieso ca. 2-4 Sekunden weg ist, obwohl der KVM-Switch nur Millisekunden benötigt (der Monitor bemerkt den Signalwechsel, schaltet ab, prüft und schaltet das Signal wieder ein), verzögert dies nichts.
HID-Emulation – Human Interface Device (HID) – Vortäuschung einer Standard-Tastatur/Maus.
Die HID Tastatur/Maus-Emulation hat zwei Aufgaben.
-
Die HID-Emulation täuscht allen am KVM-Switch angeschlossenen Rechnern „permanent“ eine Standard-Tastatur/Maus vor. Wird zu einem Rechner geschaltet, bucht er die Tastatur/Maus nicht frisch ein, da er ja bereits eine Standard-Tastatur/Maus eingebucht hat.
-
Die HID-Emulation ermöglicht die Rechner-Zustand unabhängige Umschaltung per Hotkey. Hotkey: das ist die Umschaltung per Eingabe einer Tastenfolge auf der am KVM-Switch angeschlossenen Tastatur. Diese Tastenfolge wird vom KVM-Switch abgefangen und steuert dessen Umschaltung. Es gibt je nach Modell mehrere bis viele Hotkey-Folgen zur Anwahl verschiedenster Funktionen, wie das Schalten des KVM mit und ohne USB-Hub und/oder Audio. Auch sind die meisten Modelle auf eine oder mehrere alternative Hotkey-Auslöse-Tasten umstellbar. Im Normalfall tippt man 2 x die „Rollen“-Taste (rechts oben auf der Tastatur zwischen „Druck“ und „Pause“, gefolgt vom gewünschten Umschaltbefehl.
Nachteil der Emulation ist, das diese nur mit einem Standard Tastatur/Maus-Protokoll funktionieren kann. Bluetooth und UNIFYING funktionieren nicht über die Emulation. Wird eine Funkkombination eingesteckt, so funktioniert diese wie eine normale Tastatur/Maus, sofern diese HID-konform ist. Das bedeutet, das die Funkkombination auch mit dem HID Tastatur/Maus-Protokoll funktionieren können muss.
Wer eine HID-konforme Gaming-Maus sucht, kann z.B. die "Endgame Gear XM1 Gaming" nehmen.
Hat der KVM-Switch mit Emulation auch die Bezeichnung USB 2.0 oder USB 3.0 KVM-Switch, so schaltet der KVM-Switch auch einen USB-Hub mit um. In diesem Fall kann man definitiv jede Maus an dem KVM-Switch verwenden, wenn man diese in den USB-Hub anstelle der Mausbuchse steckt.
Erweiterte Emulation (TTU) = Real-Emulation:
Die Real-Emulation meldet zusätzlich auch die Hardwarekennung der angeschlossenen Tastatur/Maus an die Rechner. Dadurch werden auch höhere Auflösungen der Mäuse und Sondertasten an Tastatur/Maus unterstützt. Wurden Treiber für die Tastatur und/oder Maus installiert, sind deren Sonderfunktionen auch noch bei Verwendung des KVM-Switches aktiv.
Auch können die UNICLASS Profi-Modelle auf Quick-Switch umgestellt werden; dann reicht ein Tastendruck auf eine der Funktionstasten aus, um den KVM-Switch umzuschalten.
Aber auch hier bezieht sich alles auf „normale“ USB Tastaturen und Mäuse. Mit Bluetooth oder UNIFYING bzw. auch mit Sondertastaturen mit Display, Hub usw. funktioniert dies nicht.
USB 2.0 Tastatur/Maus-Umschaltung:
Bei dieser Technologie wird einfach ein USB-Hub per Hotplug mit hin/her geschaltet.
-
Geeignet (auch) für moderne Eingabe-Peripherie, wie Bluetooth, UNIFYING und Gaming-Tastatur/Maus. Alle Protokoll und Sonderfunktionen bleiben erhalten.
-
Bei den hochwertigeren Modellen wird der Hub im KVM-Switch zu den Rechnern als permanent angeschlossen vorgetäuscht und nur die am KVM-Switch angeschlossene Peripherie (Tastatur, Maus etc.) beim Umschalten von dem einen PC ausgebucht und am anderen PC eingebucht. Da der Hub eingebucht bleibt, dauert das Umschalten keine Sekunde. Bei den ganz preiswerten Modellen wird der im Switch befindliche USB Hub mit hin/her gebucht. Da müssen dann bei jedem Schaltvorgang zwei Buchungsebenen gebucht werden, was dann plötzlich ca. 5 Sekunden dauert. Das nervt den User natürlich, sofern dieser regelmäßig umschalten muss.
-
Da diese KVM-Switches nicht oder nur bei eingeschalteten Rechnern per Hotkey (Tastenkombination) umschaltbar sind, haben sie eine Kabelfernbedienung, mit der man jederzeit und komfortabel auf den anderen Rechner umschalten kann.
Worauf muss man bei der Auswahl des KVM-Switches unbedingt achten:
Zuerst wählt man die Anzahl der Rechner, die man an den KVM-Switch anschließen möchte (Ports).
Die KVM-Switches unterscheidet man dann in der Wahl des Grafik-Interfaces.
Am besten ist aktuell ein HDMI KVM-Switch, da sich das HDMI-Interface am besten emulieren (vortäuschen) lässt.
Bei den guten KVM-Switches stimmt dann immer die Auflösung und die Fenster und Inhalte bleiben nach dem Schaltvorgängen dort, wo sie waren.
DVI und HDMI lassen sich untereinander adaptieren.
Vom DP eines Rechners ist eine Adaptierung auf einen HDMI KVM-Switch möglich.
Bitte achten Sie darauf, das der DP-Adapter auch 4K 60Hz (HDMI 2.0) unterstützt, wenn dies der KVM-Switch kann.
Bei den DisplayPort (DP) KVM-Switches muss man darauf achten, das man weder vor, noch nach dem Switch auf andere Interfaces adaptieren kann. Auch gibt es da, technologisch bedingt, keine KVM-Switches, die den Monitor "als vorhanden" vortäuschen, damit der Fensterinhalt so bleibt, wie er vor dem Schaltvorgang war, sofern ein zusätzlicher Monitor an einem der Rechner aktiv ist (auch aufgeklapptes Notebook).
Am besten HDMI KVM-Switches mit HDMI 2.0 nehmen, damit auch in Jahren noch alles funktioniert.
Bei den DisplayPort KVM-Switches kann grundsätzlich keine Adaptierung von/auf DVI, HDMI oder VGA erfolgen.
Bei Dual-Monitor KVM-Switches darauf achten, das hier je PC oder Notebook mit Docking-Station 2x digitale Grafik an den KVM-Switch liefern muss.
Nimmt man einen Dual-Monitor HDMI KVM-Switch, so kann man Rechnerausgänge mit DP oder DVI per Adapter verwenden.
An einem Dual-DP KVM-Switch können nur Rechner und Docking-Stationen funktionieren, die auch 2x DP liefern. Die Monitore müssen auch mit DP angeschlossen werden.
IP KVM-Switches ermöglichen zusätzlich die Bedienung über LAN/WAN. Also innerhalb des Gebäudes und auch über das Internet „global“ von Extern.
Wir empfehlen die Verwendung der IP KVM-Switches, die eine Client-Software verwenden, um den Problemen der schon lange kritischen Java-Implementierung in den Browsern nicht gegenüber zu stehen. Bei den IP KVM-Switches gibt es verschiedene Leistungsklassen. Die einfachen Modelle „sharen“ den Inahlt des lokal angeschlossenen Users auf das Netzwerk. Das bedeutet, das lokal angeschlossener User und IP-User das identische Bild sehen, somit den gleichen rechner „konkurrieren“ bedienen und schaltet einer um, wird der Andere auch mit umgeschaltet.
Dann gibt es Modelle, bei denen der IP-User und der lokal am Switch arbeitende User zeitgleich und unabhängig an verschiedenen Rechnern arbeiten können; aber auch am gleichen. Die Steigerungen gehen dann weiter auf weitere unabhängige User.
LAN KVM-Systeme sind flexibel ausbaubare modulare KVM-Switches, die auch größere Kabellängen (bis zu 100 Meter vom Gigabit-Switch) unterstützen.
Mit den LAN-KVM-Extendern haben Sie Baukastensysteme, mit denen Sie einen dezentralen KVM-Switch mit dem Umfang aufbauen können, den Sie benötigen.
Das IP KVM-System ist flexibel erweiterbar und kann je nach Modell auch die Mischung verschiedener Interfaces.
Verbunden wird alles einfach über einen managebaren VLAN-fähigen Gigabit Ethernet Switch. Da die benötigte Bandbreite permanent sehr hoch ist, funktioniert eine LAN-KVM-Switch nur über "einen" GB-Switch. Benötigt man einen Uplink, so müssen mindestens 2 Gigabit Uplink zur Verfügung stehen, damit die USB plus Bild Datenübertragung funktionieren kann.
Es gibt drei verschiedene Übertragungsgeschwindigkeiten, die sich im Preis der Systeme bemerkbar machen:
-
1080p mit 60Hz
-
1080p mit 60Hz oder 2K bzw. 4K mit 30Hz.
Diese Extender sind auch bei 4K für Maschinen-Steuerung etc. geeignet. Jedoch nicht für Arbeitsplätze, da bei 4K mit 30Hz die Maus nicht völlig real mit der Handbewegung läuft.
-
Bis 4K mit 60Hz.
Die optimalen Extender für Arbeitsplätze mit 2K oder 4K Monitoren.